Gut und auch noch günstig, so präsentiert sich die Sportful Giro Trägerhose. Seit fast 3 Monaten habe ich diese Rennrad-Hose im Einsatz und kann fast nichts schlechtes über sie berichten. Dabei bin ich mit Ihr bisher ca. 2500 Kilometer gefahren, mit Längen zwischen 60 und 200 Kilometer. Gekauft wurde sie bei Wiggle für 69€ (zwischenzeitlich auch für 50€ im Angebot).

Die Hose wird von Sportful als klassische Rennrad-Hose mit zusätzlichen Eigenschaften wie einer leichten Kompression (Einsatz von Elast-X Lycra), hohem UV-Schutz und einer guten Aerodynamik beworben.

Verarbeitung

Im Vergleich zu anderen Rennrad-Hosen hinkt die Verarbeitungsqualität in nichts nach. Selbst nach den jetzt abgeleisteten Kilometern zeigen sich nur minimalste Verschleißerscheinungen die vollkommen im Bereich des normalen liegen (Im Bereich des Schrittes sind ganz leicht aufgeraute Stellen zu erkennen). Die Nähte sind sehr gut verarbeitet und als Flachnaht ausgeführt, wodurch keine Druckstellen entstehen.

An der Innenseite des Beinabschluss gibt es Grip-Punkte aus Silikon, welche gegen ein verrutschen der Hose helfen sollen. In der Praxis funktioniert dies wunderbar, zumal die Punkte nicht umlaufend angebracht sind, sondern nur an der Bein-Vorderseite.

Die Netzträger sind ausreichend breit und rutschen deshalb während einer Tour auch nicht zusammen, so wie ich dies schon bei anderen Hosen beobachten konnte. Die Belüftung der Träger ist gegeben und selbst im Hochsommer unproblematisch, wenngleich es Hosen anderer Hersteller gibt, deren Träger noch atmungsaktiver und luftdurchlässiger sind.

Das Elast-X Funktionslycra macht ebenso einen guten Eindruck. Da kenne ich einige teurere Hosen, wo sich der Stoff viel weniger wertig anfühlt. Außer einem Bereich im Schritt (siehe oben), gibt es ansonsten keine Stellen wo sich Veränderungen am Material gezeigt haben. Das Lycra ist dehnbar genug um die Hose leicht an- und auszuziehen.

Kommen wir nun zum bisher wirklich einzigsten negativen Punkt, der aber für den ein oder anderen gar keine Gewichtung haben wird, denn er beeinträchtigt nur die Optik und nicht die Funktion der Trägerhose. Hier handelt es sich um die 3 Sportful Logos welche scheinbar aufgeklebt wurden. Bereits nach wenigen Einsätzen fingen die Logos an zu zerreißen d.h. es haben sich zwischen den einzelnen Buchstaben und Grafiken leichte Risse gebildet. Da diese vertikal verlaufen, vermute ich den Ursprung in der Streckung des Stoffes beim an-/ausziehen der Hose. Die Logos sind aus einer Art weichem Silikon und damit scheinbar nicht so dehnbar wie das darunter liegende Lycra.

Polster

Von Sportful bekommt das Polster den Namen Comfort Pro verpasst und stellt damit ein weiches aber dennoch dickes Polster dar, welches ideal an die männliche Anatomie angepasst sein soll. Es ist zudem antibakteriell behandelt.

Bisher bin ich lediglich Polster mit Gel-Einsätzen gefahren, sodass dieses eine gewisse Premiere für mich darstellte. Überraschenderweise verlief diese Premiere aber reibungslos, denn wie schon auf den Gel-Polstern zuvor, spürte ich erst einen leicht unangenehmen Druck auf den Sitzbeinknochen, nach längeren Touren über 100 Kilometern Länge. Der Schmerz war aber nie so stark, dass ich das Gefühl hatte nicht mehr weiter fahren zu können. Somit sind selbst 200 Kilometer Touren recht problemlos verlaufen.

Nach einer Wäsche ohne Trockung braucht das Polster fast einen ganzen Tag an der frischen Luft, bis es komplett durchgetrocknet ist.

Fazit

Die Sportful Giro ist für mich eine grundsolide Trägerhose die bei kurzen bis mittellangen Strecken eine sehr gute Figur macht und dabei eine hohe Verarbeitungsqualität bietet. In Kombination mit dem recht günstigen Preis von knapp 70€ (und teils noch preiswerter), bekommt man allerhand geboten. Dazu wird sie noch in Kroatien gefertigt und schaut auch vom Design her ansprechend aus. Auf alle Fälle eine lohende Alternative zu deutlich teureren Radhosen mit ähnlichem Funktionsumfang.