Das österreichische Unternehmen Tubolito tritt im recht konservativ geprägten Rennrad-Markt mit einer echten Innovation an: High-Tech-Fahrradschläuche aus thermoplastischen Elastomeren.
Was sie damit erreichen wollen: deutlich leichtere und robustere Schläuche als klassische Produkte aus Butylkautschuk. Ob das funktioniert, erfahrt ihr hier.
Orange is the new black
Echte Innovationen sind im klassischen Fahrrad- und speziell im Rennrad-Markt recht selten. Umso verwunderlicher, dass gerade bei einem grundlegenden Bauteil von Rädern wie dem Schlauch, in den letzten Jahrzehnten kaum Fortschritte erzielt werden konnten. Tubolito ist angetreten um dies zu ändern und nicht nur die Orange Farbe ist Ausdruck der Veränderung.
Tubolito – Tubo Road
Die Besonderheit an den Tubolito Schläuchen, welche für Mountainbikes und Rennräder in verschiedenen Größen und Ventillängen verfügbar sind, ist der neue Materialmix aus thermoplastischen Elastomeren. Der damit gefertigte Schlauch ist deutlich leichter (bis zu 2/3) als die bisher verfügbaren Produkte aus Butylkautschuk.
Für den Tubo Road zeigte meine Waage 41 Gramm, während der Schwalbe SV15 mit 108 Gramm deutlich schwerer und massiger ist. Ebenso wird im Nadeldurchstichtest die doppelte Kraft benötigt um ein Loch in den Schlauch zu bekommen. Zwar ist zu großen Teilen der Mantel ausschlaggebend für die Pannensicherheit, aber mit den Tubolito-Schläuchen ist man dann noch etwas besser geschützt.
Die Handhabung der Schläuche unterscheidet sich hierbei kaum von Butylschläuchen. Einzig sollte man beachten, dass die Schläuche außerhalb des Mantels nicht über 0,5 Bar aufgepumpt werden sollten, da diese sich sonst verformen können. Mit wieviel Bar sie aufgepumpt werden, hängt zudem vom eingesetzten Mantel ab.
Die Tubolito Tubo Road sind zudem für Felgenbremsen und Felgen aus Aluminium und Carbon geeignet. Ein weiterer Vorteil zeigte sich hier laut Tubolito bei einem zerstörenden Test, bei dem so lange gebremst wird bis das Produkt defekt ist. Hier verloren die Tubolitos im Gegensatz zu Butyprodukten die Luft nicht explosionsartig, sondern langsam. Für Rennrad-Fahrer ein immenser Sicherheits-Gewinn.
Defekte Schläuche lassen sich reparieren, aufgrund des speziellen Materials aber nur mit dem Tubo-Flix-Kit von Tubolito.
Einbau
Beim Einbau der Tubolito Tubo Road gibt es nicht sonderlich viel zu beachten. Wer schon einmal einen herkömmlichen Schlauch gewechselt hat, wird auch die Tubolitos ohne große Mühe eingebaut bekommen.
Tubolito – Tubo Road
Sie sind zwar minimal schwieriger einzubauen, da sie im Gegensatz zu den Buytl-Schläuchen ihre Position im Mantel nicht so gut halten und beim Einbau immer wieder verrutschen, mit etwas Geschick ist das aber kein Problem. Man sollte sich auch nicht wundern, dass sie nach dem ersten aufpumpen im noch offen Mantel etwas „eckig“ sind. Sobald der Mantel komplett aufgezogen ist und man sie voll aufpumpen kann, legt sich dies wieder.
Wichtig ist nur, dass der Schlauch gerade und ohne Knicke im Mantel verlegt wird. Wie bei Buytl-Schläuchen auch, sollte nach dem Aufziehen des Mantels überprüft werden, dass sich der Schlauch nicht zwischen Felge und Mantel eingeklemmt hat. Anschließend kann der Schlauch voll aufgepumpt werden.
Fazit
Ich bin den Tubolito Tubo Road bisher einige hundert Kilometer weit gefahren. Das Fahrverhalten hat sich für mich allerdings kaum geändert. Dies ist jedoch auch nicht das Ziel von Tubolito, sondern vorrangig die Gewichtseinsparungen und die erhöhte Robustheit. An Vorder- und Hinterrad spare ich zusammen 134 Gramm und bin gefühlt etwas mehr gegenüber Pannen abgesichert.
Der Einbau geht leicht von der Hand und dank dem orangen Ventil ist man nun eindeutig als Tubolito-Fahrer identifizierbar. Die Vorteile gegenüber eines Butyl-Schlauches spiegeln sich natürlich auch im Preis wieder. Im Rennrad-Sport, wo Mehrausgaben von Hunderten von Euro ein paar Gramm Gewichtseinsparnis bringen, sollte es nicht wundern, dass die Tubolito Tubo Road Schläuche etwas über 20€ kosten. Im direkten Vergleich zu den Schwalbe SV15 für 4€ muss hier jeder für sich entscheiden, ob dies ein akzeptables Kosten-Nutzen Verhältnis ist. Ihr Versprechen halten die Tubolito Schläuche aber auf jeden Fall: leicht und robust.
![]() | Hinweis: Das hier vorgestellte Produkt wurde mir direkt vom Hersteller/Partner zur Verfügung gestellt und überlassen, was diesen Test jedoch in keiner Weise beeinflusst hat. Alle Tests auf meinem Blog wurzlwerk.de werden gewissenhaft durchgeführt und ich versuche sämtliche Aspekte des getesteten Produkts aufzuzeigen. Die Inhalte spiegeln immer meine eigene, unabhängige Meinung wieder. Deshalb habe ich auch den Outdoor-Blogger-Codex unterzeichnet. Zur rechtlichen Absicherung kennzeichne ich diesen Beitrag als Anzeige. Mit * markierte Links sind Referer- oder Partnerlinks. Diese Links dienen eigentlich der Vergütung, wenn darüber ein Produkt beim Hersteller/Partner gekauft wird. Da ich keine kommerziellen Absichten verfolge, lasse ich mich dafür nicht vergüten. |
Kommentar verfassen