Der Roque de los Muchachos (2.426 m) auf La Palma, bleibt für mich als ein ganz besonderer Ort in Erinnerung, dazu aber später mehr.

Der höchste Punkt den man auf La Palma erreichen kann, ist bei Wanderern und Astronomen gleichermaßen beliebt. Denn hier befindet sich mit dem Roque-de-los-Muchachos-Observatorium ein Teil der Europäischen Nordsternwarte. Dieser Standort wurde gewählt, da hier extrem viele wolkenfreie Nächte zu verzeichnen sind und es nur wenig Lichtverschmutzung gibt. Die extrem klare Luft bietet für Wanderer einen spektakulären Blick über die gesamte Insel und mit etwas Glück tauchen TeneriffaEl Hierro und La Gomera am Horizont auf.

Route

Neben der hier vorgestellten Wanderung am Kraterrand, stellt die Anfahrt alleine schon ein kleines Abenteuer dar. Über den Roque de los Muchachos führt die LP4, welche die West- und die Ostseite der Insel miteinander verbindet. Im Nationalparkzentrum Caldera de Taburiente haben wir gelernt, dass La Palma einer der steilsten Gebirgsprofile der Welt hat. So steigt vom Meer bei Santa Cruz ausgehend, der Roque de los Muchachos auf nur wenigen Kilometern Länge auf eine Höhe von 2.426 m an. Die Straße windet sich dort in zahllosen Serpentinen hinauf und ich war heilfroh, mit einem Automatik-Getriebe unterwegs gewesen zu sein.

Alleine für die anstrengende Auffahrt ab Santa Cruz sollte man 1 Stunde einplanen. Die Straße ist dabei in unterschiedlich gutem oder schlechtem Zustand. Zudem liegt der Parkplatz genau auf dem Gipfelplateau und mehr als 20 Autos passen hier nicht hin. Wer keinen Platz bekommt, kann versuchen am steilen Abhang zu parken, oder muss schlicht wieder umkehren. Die Parkplätze des Observatoriums dürfen nicht genutzt werden. In nächster Zeit soll hier aber wohl ein Besucherzentrum entstehen, bei dem man dann mit mehr Parkmöglichkeiten rechnen kann. Bisher ist es daher ein guter Tipp, so früh wie möglich am Tag los zu fahren.

So hatten wir etwa das Glück die ersten zu sein und den atemberaubenden Ausblick und die karge Landschaft in aller Stille zu genießen.

Vom Parkplatz aus führt ein kurzer aber befestiger Weg hinein in den Krater zu insgesamt drei Aussichtspunkten. Der Blick reicht fast über die gesamte Insel und die schiere Größe der Caldera lässt sich hier noch besser erahnen.

Der Höhepunkt

Falls ihr einmal an dem letzten Aussichtspunkt in der Caldera stehen werdet, sich die Sonne langsam ihren Weg über den Kraterrand bahnt und einem die Stille in dieser unwirklichen Umgebung einnimmt, kann dies zu einem der schönsten Augenblicke im Leben werden. Auf alle Fälle aber, wenn man es sich vorgenommen hat, hier und jetzt die allerliebste Person die es in einem Leben gibt, die alles entscheidende Fragen zu stellen und sie schließlich mit JA beantwortet wird. So wird der Roque de los Muchachos für mich und meine nun offziell Verlobte vollkommen unvergessen bleiben. Nach kurzer Zeit der unerwarteten positiven Überraschung ging es auf gleichem Wege zurück zum Parkplatz.

Von hier aus führt ein bequemer Wanderweg immer am Kraterrand entlang. Vorbei an den diversen Observatorien erreicht man nach kurzer Zeit den Pico Fuente Nueva (2.372 m). Den Weg am Kraterrand kann man nun beliebig weit folgen. Es geht dabei immer auf und ab. Mangels anderer Wege auf denen man eine Rundtour laufen könnte, muss man auf dem gleichen Pfad wieder zum Parkplatz zurück gehen.

Touren-Information

Länge:5,22 km
Gesamtanstieg:190 m
Gesamtabstieg:190 m

Mit einem Klick auf „Download“ könnt ihr euch den Track als .gpx-Datei herunterladen und im Anschluss auf beliebigen Portalen anpassen oder gleich zur Navigation auf einem Endgerät nutzen.