Isadore x HJC Ibex 2.0 – was sich zuerst nach einem Zungenbrecher anhört, beschreibt die neueste Kooperation von Isadore mit HJC, einem mir zumindest bisher unbekannten Hersteller von Fahrrad-Helmen.

In der Motorrad-Welt ist HJC jedoch seit Jahren eine bekannte Größe unter den Helm-Herstellern. Nun scheint man auch im Sport-Bereich Fuß fassen zu wollen und bietet daher unter der Marke HJC Sports, vorrangig Rennrad-Helme an. Grund genug, den neuen Isadore x HJC Ibex 2.0 Fahrradhelm etwas genauer anzusehen.

Der Ibex 2.0 ist 2020 erschienen und jeweils von HJC (249 €), also auch in einer Special Edition von Isadore (259 €) erhältlich. Beide Modelle sind von den technischen Spezifikationen her identisch, außer, dass der Isadore Helm drei große reflektierende Hologrammstreifen besitzt. Zudem ist er nur in Schwarz erhältlich, während beim HJC Ibex 2.0 mehrere Farbvarianten zur Auswahl stehen.

Technisches

Mit nur 228 Gramm Gewicht (nachgewogen in Größe M) ist der Ibex 2.0 ein Leichtgewicht und dazu ein sehr komfortabler Helm, der eine optimale Belüftung bieten soll. Durch seine besondere Form soll er die Aerodynamik verbessern und dabei helfen, Hitze schneller abzuleiten. Die von HJC patentierte Technologie nennt sich Coolpath. Dabei wird auf ein Polster zur Kopfauflage verzicht, sodass kühle Luft im inneren besser zirkulieren soll. Das fehlende Polster soll wiederum den Tragekomfort erhöhen.

Das Verschlusssystem nennt sich Selfit und ist ein automatisch-selbsteinstellendes Befestigungssystem. Dies soll immer einen festen und sicheren Sitz gewährleisten. Fünf verschiedene Verstellmöglichkeiten im Inneren lassen den Helm an unterschiedlichste Kopfformen – und Größen anpassen.

Eine weitere eingesetzte Technik nennt sich Venturi Dynamics. Mittels Druckunterschiede soll kalte Luft von der vorderen Lüftung durch die hintere Öffnung ausgeleitet werden. Das Ganze wurde natürlich im Haus-eigenen Windkanal getestet, der eigentlich den Motorrad-Helmen vorbehalten ist.

Zu guter Letzt besitzt der HJC Ibex 2.0 natürlich eine In-Mold Konstruktion, welche durch einen in den EPS integriertem Rahmen verstärkt wird.

Das hört sich alle sehr vielversprechend an, doch schauen wir einmal, wie sich der Helm in der Praxis verhält.

Außeneinsatz

Bevor es auf die Straße ging, wurde der Isadore x HJC Ibex 2.0 ausführlich inspiziert.

Was mir zuerst auffiel, ganz ohne Polster kommt der Helm auch nicht aus. Zumindest an der Stirn gibt es ein antibakterielles Polster. Dafür sind die Seiten und der Bereich der Kopfauflage frei von Polstern. Dies ist Anfangs sehr ungewohnt, aber überraschenderweise leidet der Tragekomfort überhaupt nicht. Wer möchte, kann unter die Kopfauflage allerdings ein optionales Polster anbringen. Für Personen mit Glatze oder äußerst kurzen Haaren ist dies eine gute Option.

Isadore spezifisch beim Ibex 2.0 sind die großen reflektierenden Hologrammstreifen an beiden Seiten und auf der Helm-Oberseite. Auch bei wenig Licht oder Sonnenschein kommen sie bereits zur Geltung. In puncto Sicherheit also ein großer Plus-Punkt. Und zudem dürfte dies ein ziemliches Alleinstellungsmerkmal unter den Fahrrad-Helmen sein.

Neben der hochwertigen Verarbeitung fällt sofort das geringe Gewicht auf. Am gespanntesten war ich allerdings auf das Selfit-System, wonach sich das Befestigungssystem automatisch einstellen soll. Und wie versprochen, funktioniert es ausgesprochen gut. Mittels einer Feder in der Bügel-Halterung am Hinterkopf, weitet oder zieht sich das äußere Halteband automatisch zusammen oder auseinander und passt sich so der Kopfweite an. Auch dies ist Anfangs wieder ungewohnt, aber man gewöhnt schnell an diesen neuen Luxus.

Über 5 Verstellpunkte an den Innenseiten, kann man sich die Weite des Ibex 2.0 auch so fein einstellen, dass durch den Bügel am Hinterkopf nur ein geringster Druck am Kopf entsteht, der Helm aber trotzdem fest und sicher sitzt. Der Riemen am Kinn lässt sich überdies stufenlos und einfach einstellen.

Aufgesetzt fühlt sich der Helm nicht nur wegen seines geringen Gewichtes sehr leicht an. Maßgeblich ist dafür die Coolpath-Technologie verantwortlich. Hierbei ruht der Helm größtenteils nur auf einem Kreuz im Inneren, welches den Kopf nicht direkt auf dem Helm aufliegen lässt. Da es keine Polster gibt (außer dem an der Stirn), hat die Luft so überall die Möglichkeit frei zu zirkulieren und Wärme effektiv abzuführen. Ich habe den Helm zwar bisher nur bei niedrigeren Temperaturen nutzen können, aber auch so war bereits deutlich spürbar wie gut die Kühlung funktioniert. Selbst mit einer Thermo-Untermütze war es deutlich frischer am Kopf, als mit meinem bisherigen Helm.

Die Passform des HJC Ibex 2.0 ist zumindest für meinen Kopf perfekt! Er sitzt sehr bequem und drückt oder stört auch nach längerer Fahrt nicht.

Natürlich bietet er auch eine entsprechende Möglichkeit, um die Sonnenbrille in den Lüftungsschlitzen zu befestigen. Hierbei ist mir nur aufgefallen, dass man relativ schnell eine Art „Kratzspuren“ am Helm erkennt. Es sind aber auch wiederum keine richtigen Kratzer, denn mit einem Tuch kann man diese schnell wieder wegwischen. Es scheint so, als wäre die matte Oberfläche einfach sehr weich und zeigt daher gut an, wenn es Kontakt mit anderen Gegenständen gab.

Fazit – HJC Ibex 2.0

Im Lieferumfang des HJC Ibex 2.0 enthalten sind noch ein Stirn-Ersatzpolster, ein optionales Polster für die Kopfauflage sowie eine Tragetasche um den Helm überall mit hinnehmen zu können. Für um die 260 € ein zu erwartendes Zubehör, und da wären wir eigentlich schon bei meinem einzigen Kritikpunkt am HJC Ibex 2.0 – den Preis. Er reiht sich damit in der Oberklasse der Fahrrad-Helme ein, so wie etwa der Giro Aether oder POC Ventral. Für meinen Geschmack ist der Preis etwas zu hoch (ebenso beim Giro und POC). Persönlich würde ich wohl nicht mehr als 200 € für einen Fahrrad-Helm ausgeben. Wem das aber egal oder wer derart vom Helm überzeugt ist, der erhält einen sehr gut belüfteten, aerodynamischen Helm, der sich zudem automatisch an den Kopf anpasst und in der Isadore-Edition zusätzlich bei der Sichtbarkeit punkten kann. Und sehr leicht ist er obendrein. Alle diese Features tragen dazu bei, dass er nicht nur beim Preis in der Oberklasse der Fahrrad-Helme mitspielen kann.

Vom Design her muss jeder selbst entscheiden was ihm gefällt. Ich finde den Isadore x HJC Ibex 2.0 optisch jedoch sehr reizvoll, da er insgesamt eher sehr dezent aussieht. Leider gibt es den Helm von Isadore nur im matten schwarz. Wer andere Farben bevorzugt, dann allerdings ohne die schicken Hologramm-Streifen, muss direkt auf den Ibex 2.0 von HJC zurückgreifen.


Hinweis: Das hier vorgestellte Produkt wurde mir direkt vom Hersteller/Partner zur Verfügung gestellt und überlassen, was diesen Test jedoch in keiner Weise beeinflusst hat. Alle Tests auf meinem Blog wurzlwerk.de werden gewissenhaft durchgeführt und ich versuche sämtliche Aspekte des getesteten Produkts aufzuzeigen. Die Inhalte spiegeln immer meine eigene, unabhängige Meinung wieder. Deshalb habe ich auch den Outdoor-Blogger-Codex unterzeichnet. Zur rechtlichen Absicherung kennzeichne ich diesen Beitrag als Anzeige. Mit * markierte Links sind Referer- oder Partnerlinks. Diese Links dienen eigentlich der Vergütung, wenn darüber ein Produkt beim Hersteller/Partner gekauft wird. Da ich keine kommerziellen Absichten verfolge, lasse ich mich dafür nicht vergüten.