Seit wenigen Tagen bin ich stolzer Besitzer der Garmin Fenix 3 GPS Multisport Uhr und Dank des zur Zeit tropischen Wetters, durfte sie schon Ihre ersten Bahnen im Riemer See ziehen (obwohl ich alles andere bin als ein angehender Triathlet, besonders im Blick aufs Schwimmen).

So ist die Uhr auch vorrangig zum Laufen und Rennrad fahren gedacht, da sie aber eine eierlegende Wollmilchsau sein soll, konnte ich nicht widerstehen sie beim schwimmen im Freien auszuprobieren. Wasserdicht ist die Fenix 3 übrigens bis 100 Meter Tiefe, der Vorgänger die Fenix 2 konnte „nur“ 50 Meter bieten. Garmin weist allerdings explizit darauf hin, dass die Fenix 3 nicht für Tauchgänge geeignet ist.

Schwimm-Funktionen

Als Schwimmfunktionen gibt es die Freiwasser-Schwimmfunktionen und die Schwimmbadfunktionen. Sie unterscheiden sich nur darin, dass die Badfunktionen noch zusätzlich eine Anzeige der jeweilig geschwommenen Bahnen anzeigt und den Schwimmstil analysieren kann. Ansonsten werden folgende Funktionen aufgezeichnet: Distanz, Pace, Anzahl der Züge/Zugzahl & der Kalorienverbrauch. Die Distanz wird im Schwimmbad vermutlich mit dem Beschleunigungssensor aufgezeichnet. Valide Angaben konnte ich dazu allerdings nicht finden.

Eine Erfassung des Pulses, auch wenn der passende HRM Run Pulsgurt getragen würde, ist nicht möglich. Wer darauf beim Schwimm-Training nicht verzichten kann, sollte ein Auge auf die Suunto Amibt 3 werfen, welche diese Funktion unterstützt.

Wie bei den anderen Sportarten auch, wird die Freiwasser- und Schwimmbadaufzeichnung über eine passende App gestartet. Über die Einstellungen lassen sich deren Datenfelder anpassen. Was mir hier leider zur Zeit fehlt ist ein automatischer Wechsel der Datenfelder. Maximal können 4 Felder auf einer Seite angezeigt werden und bei anderen Aktivitäten wie dem Laufen oder Radfahren kann man in langsamer, mittlerer oder schneller Geschwindigkeit sich eine oder mehrere Seiten mit weiteren Datenfeldern anzeigen lassen, beim Schwimmen ist dies leider nicht automatisch möglich. Ansonsten lassen sich die anzuzeigenden Trainingsdaten recht beliebig einrichten, ähnlich wie bei den anderen Apps.

Praxis-Test

Genug der Theorie und so ging es ins Wasser, Freiwasser App ausgewählt, gewartet bis das GPS Signal gefunden wurde und die Aufzeichnung gestartet werden konnte. Während der Aufzeichnung selbst riskierte ich nur zu Beginn einen Blick auf die Uhr, welche mir mit den Standard-Einstellungen die vergangene Zeit und die zurückgelegte Strecke anzeigte. Die Ernüchterung folgte als ich wieder am Strand ankam. Die Zeit war stimmig, die Strecke war allerdings bei 16 Metern stehen geblieben und änderte sich auch nach anhalten und weiterführen der Aktivität nicht mehr. Selbst der Upload über Garmin Connect brachte keine Änderung. Wo waren meine mindestens 200 geschwommenen Meter geblieben?

Also nochmal ins Wasser und eine zweite Aufzeichnung gestartet. Nun beobachtete ich das Verhalten der Uhr und musste feststellen, dass sich die Distanz nur recht unregelmäßig auf der Uhr erhöhte. Am ehesten war dies noch der Fall, wenn ich mit den Armen recht nah unter der Wasseroberfläche schwamm. Ich vermute hier eindeutig ein GPS Signal Problem, denn auch die Aufzeichnung ist recht ungenau und hat nur wenige GPS Punkte erfasst, dabei hatte ich statt der intelligenten, eine Sekundengenaue Erfassung eingestellt. Die benötigten Züge wurden jedoch sehr genau erfasst. Diese habe ich mir für eine kurze Zeit auf der Uhr live anzeigen lassen und bei jedem Zug, zählte es auch einen mehr dazu.

Einen Tag später war ich nochmal schwimmen und hab mir das Verhalten etwas genauer angesehen. Dabei kam heraus, was ich vermutet hatte. Bereits wenige Zentimeter unterhalb der Wasseroberfläche verliert die Uhr das GPS Signal.

Bei dem zweiten Schwimm-Test habe ich etwas öfters angehalten um auf die Uhr zu schauen und immer dann, wenn sie das GPS Signal wieder hatte, wurde die bereits zurück gelegte Distanz hinzu gerechnet. Der Track erscheint mir nun auch etwas genauer. Der abrupte Stop in der Mitte war übrigens eine Pause im flachen Wasser (was man sogar anhand der wärmeren Temperatur ablesen kann). Nach etwas Recherche scheint dieses Verhalten, also der Verlust des GPS Signales, nichts ungewöhliches zu sein. Auch DCRainmaker hat bei der Fenix 2 schon ein ähnliches Verhalten feststellen können. Wie schon am Tag zuvor, wurden die Schwimmzüge auch heute wieder sehr genau erfasst.

Fazit

Für mich als Läufer und Radler der keine Wettkampf-Ambitionen im Schwimmen hat, ist die Schwimm-Funktionalität ein netter Zusatz. Für ambitionierte Schwimmer oder Triathleten mag dies etwas anders aussehen. Im Grunde kommt es aber auch gar nicht darauf an, den Track Positions-genau aufzuzeichnen, sondern bei einer geraden Bahn die Zeit von einem Ende bis zum anderen, sowie die zurück gelegte Strecke zu messen. Wenn die Uhr dazu an den jeweiligen Wendepunkten ein GPS Signal erhält, scheint auch die Berechnung zu stimmen, wie meine Tracks zeigen. Ob dies und die sehr genaue Aufzeichnung der einzelnen Schwimmzüge für oder gegen die Uhr spricht, muss jeder für sich selbst bestimmen.