Vor einigen Monaten hatte ich mein Mountainbike verkauft und anschließend bei Rose das Pro DX Cross-2000 bestellt. Es soll mir vorrangig als Winter-Rennrad dienen, aber auch seinen ursprünglichen Zweck als Cyclocrosser gerecht werden. Zu guter letzt hat es mein altes MTB nun auch als Pendlerrad beerbt.

Die ersten beiden Touren über je 60 und 50 Kilometer sind absolviert, sodass es Zeit wird ein Resümee zu ziehen.

Bestellung

Da Rose ein klassischer Online-Versender ist, lief die Bestellung über den Rose Online-Shop ab. Im Gegensatz zu einigen anderen Versendern, kann man bei Rose gleich online das Rad umfangreich anpassen. Dies geht recht flott von statten und der Konfigurator steht einem mit hilfreichen Tipps zur Seite.

Folgende Konfiguration hatte ich mir schließlich für das Rose Pro DX Cross-2000 zusammen gestellt:

Rahmengröße56 cm 
Vorbaulänge100 mm 
Lenkerbreite42 cm 
Kurbelarmlänge172,5 mm 
Sitzpositionsportlich 
Position VorderradbremseLinks 
Preis1.402,00 € 
RahmenOption7005 T6 Ultralight Aluminium, triple butted, ab ca. 1.460 g, Iron-Grey, 56 cm
GabelSerieHigh Performance Disc, 1 1/8″ – 1.5″, Vollcarbon, shiny-grey, Standard
LaufräderSerieMavic Crossride FTS-X 29
ReifenSerieSchwalbe Racing Ralph Evo PSC, 33 c, schwarz, 700x33C
KurbelOptionShimano 105 FC-5800, Compact 50/34, schwarz, 172,5 mm
SchaltwerkSerieShimano 105 RD-5800, schwarz
RitzelpaketSerieShimano 105 CS-5800 11-fach, 11-32
SchaltbremshebelSerieShimano 105 ST-5800 2/11-fach, schwarz
KetteSerieShimano HG-6001 11-fach, 118 Glieder
UmwerferSerieShimano 105 FD-5800 11/2-fach, schwarz
BremseSerieAVID Ball Bearing 7 Road 160mm/160mm, mit Centerline Bremsscheiben, silber
SattelstützeSerieRitchey 2B WTD , schwarz, 27,2 mm
SattelOptionSelle Italia SLS Flow, schwarz/rot
LenkerSerieRitchey Comp Evo Curve, matt-black, 42 cm
LenkerbandOptionfi´zi:k Microtex, rot
VorbauOptionRitchey 4 Axis WTD, schwarz, 100 mm
PedaleOptionShimano PD-M324
SpacerSerieAlu Spacer 15 mm, schwarz
SchutzblechOptionSKS Bluemels Schutzblechset, schwarz, 45 mm

Lieferung & Abholung

Zwischen Bestellung und Anlieferung in die Rose Bike Town nach München vergingen leider 8 Wochen Zeit. Ärgerlich ist auch, dass trotz des Versands in die Bike Town, der Versandkarton extra gezahlt werden musste (19,95€). Dieser wurde mir bei der Abholung auch nicht mit übergeben (ich hatte allerdings auch vergessen danach zu fragen).

Die Terminvergabe zur Abholung wurde per Telefon ausgemacht und erfolgte auch kurzfristig. Der Rose Mitarbeiter nahm sich ca. 30 Minuten Zeit um mir die besonderen Eigenheiten das Rades zu erklären. Anschließend nahm ich das Rad in Augenschein, doch sah ich vor Ort keine Fehler welche eine Reklamation nach sich gezogen hätten.

Zu Hause entdeckte ich dann leider doch 2 Stellen am Rahmen, wo der Lack abgeplatzt war. Einmal direkt an der Gabel wo sich das Gewinde der Steckachse befindet und am Rahmen, wo der Bowdenzug der Bremse im Rahmen verschwindet.

Von der Bike Town aus fuhr ich direkt quer durch München über das Olympiapark-Gelände und den Englischen Garten, wo das Rad bereits das erste Mal in Kontakt mit losem Untergrund kam, nach Hause. Auf diesen ersten 20 Kilometern zeigte sich schon, dass so einiges an Potential in diesem Rose steckt. Direkt, steif, schnell und egal welcher Untergrund, ob nass oder trocken, Asphalt, Wiese oder lockerer Boden, nichts davon konnte dieses Rad aus der Ruhe bringen.

Los, crossen!

Zwei Tage nachdem ich das Rad abgeholt hatte, ging es auf einer 60 und 50 Kilometer Runde das erste Mal raus in die „Wildnis“. Einmal in den flachen, von Äckern überzogenen Norden von München und tags darauf in den dicht bewaldeten und etwas hügligen Südosten des Münchner Umlandes.

Dabei verteilten sich die Abschnitte über Asphalt, Kies und Waldboden unterschiedlichster Ausprägung, zu gleichmäßigen Teilen. Der Untergrund war größtenteils leicht feucht, bis durchgängig nass. Im Wald ging es durch Schlammgruben und Prützen gleichermaßen hindurch. Geschont wurde das Rad während dieser beiden ersten Ausfahrten auf keinen Fall. Zwar seht Ihr auch anhand der Bilder ein Schutzblech am Rad, aber spätestens am 2. Tag bei den Fahrten durch Schlamm und über nasse Straßen, nutzen diese auch nicht mehr viel. Das Rad sah schließlich aus wie Sau 🙂 Da sich die Style-Polizei auch schon gemeldet hat, kommen die Schutzbleche voraussichtlich ab und werden durch dezentere Versionen a´la Ass-Saver ersetzt.

Fahrverhalten

Das Fahrverhalten kann durchgängig als sehr direkt beschrieben werden. Im Gelände, wie auch auf der Straße reagiert das Rad hervorragend und verhält sich stetig sicher. Auch bei den matschigsten Abschnitten war kaum ein ausbrechen der Räder zu vernehmen, vorausgesetzt man weiß wie solche Bereiche gut zu meistern sind. Selbst der gröbste Kiesweg auf welchem sich das Rad beweisen musste, bereitete Ihm keine größeren Probleme. Mitunter wird man zwar heftig durchgeschüttelt, aber ein vorankommen war immer möglich.

Auf der Straße fährt es sich nicht großartig anders als mein Rennrad. Klar natürlich, der Antritt ist etwas mühsamer und man braucht auch etwas mehr Kraft. Bei gleicher Anstrengung wie auf dem Rennrad, dürfte es aber nur wenige km/h langsamer sein. Dafür braucht man aber speziell im Winter keine Angst mehr vor Roll-Split, Schnee und Glatteis zu haben und abseits der Straße eröffnet es ganz neue Touren-Möglichkeiten.

Bremsverhalten

Neben der Möglichkeit nun auch im leichteren Gelände unterwegs zu sein, war die größte positive Überraschung das Fahrverhalten auf nasser Straße. Die Schwalbe Racing Ralph Reifen in Kombination mit der mechanischen Scheibenbremse ermöglichten selbst bergab auf klatschnasser Fahrbahn ein äußerst sicheres Fahrverhalten. Mit dem Rennrad und einer Felgenbremse wäre ich hier wesentlich langsamer abgefahren und hätte mich dabei immer noch unwohl gefühlt.

Bei den verbauten mechanischen Bremsen (AVID Ball Bearing 7 Road) kann ich im übrigen keine wesentlichen Unterschiede zu meinen damaligen hydraulischen Hayes Stroker Ride Bremsen feststellen. Sie packen fest zu und lassen das Rad schnell zum stehen kommen. Eine so sanfte Dosierung wie bei hydraulischen Bremsen ist zwar nicht möglich, dafür ist die Wartung um einiges einfacher.

Rahmen

Ein Wort noch zum dem Alu-Rahmen. Ich konnte es auf den Rose Bildern zuerst gar nicht glauben, aber sie haben es tatsächlich hinbekommen, dass der Rahmen auf den ersten Blick gar nicht als Alu-Rahmen zu erkennen ist. Die Schweißstellen sind so sauber geschliffen und abgerundet, dass man kein klassisches Alu-Rohr darunter vermutet. Als weiterer positiver Punkt ist zu vermerken, dass am Rahmen und der Gabel umfangreiche Befestigungspunkte für Schutzbleche oder Gepäckträger angebracht wurden. Dies ist heutzutage mitunter eine Seltenheit und eher noch bei Modellen aus dem Randonneur Bereich anzutreffen. Der Rad wiegt mit Rahmengröße 56 samt Pedalen und Getränkehalter 10,2 Kilogramm.

Reifen / Laufräder

Mittels der Schwalbe Racing Ralph Reifen in 33er Breite bewegt man sich im Gelände und auf der Straße gleichermaßen komfortabel vorwärts. Die Stollen besitzen ein ausreichendes Profil um sich auch auf schlammigen Wegen mit genug Grip fort zu bewegen. Auf der Straße wiederum macht sich ein geringer Rollwiderstand bemerkbar, der wie vorher erwähnt, ein ähnliches Fahrverhalten wie auf einem Rennrad gewährleistet.

Die aus dem Mountainbike Bereich stammenden Mavic Crossride FTS-X 29 Laufräder sind sehr laufruhig und stabil zugleich. Der äußere Umfang am Reifen entspricht 29 Zoll, die Laufräder selbst sind 28 Zoll groß. Entsprechend sanft gleitet das Rad über unebenere Wege. Wenngleich es natürlich leichtere Laufräder gibt, genügen diese auch optisch ansprechenden Modelle mir vollkommen.

Fazit

Das Rose Pro DX Cross-2000 ist ein Cyclocrosser durch und durch. Nebenbei aber ein ebenso gutes Pendler- und Reiserad durch die umfangreichen Anbau-Möglichkeiten von Schutzblechen und Gepäckträgern. So direkt und sicher wie es sich auf der Straße fahren lässt, verhält es sich auch abseits befestigter Wege. Die robuste Shimano 105er Schaltung in Kombination mit der wartungsarmen und seit Jahren bewährten mechanischen Scheibenbremse AVID Ball Bearing 7 Road von SRAM, verleihen dem Rad eine grundsolide Robustheit und Ausstattung.

Ein weiteres Highlight ist der gut verarbeitete Alu-Rahmen mit bis zur Unkenntlichkeit abgerundeten Schweißstellen.

Zusammengefasst hat hier Rose ein sehr gelungenes Crossbike entworfen, welches mich nun hoffentlich lange begleiten wird.