Draußen wird es langsam kälter und meine mittlerweile in die Jahre gekommene Nalini Winterhose musste ersetzt werden. Systematisch wurden also die einschlägigen Online-Shops nach passenden Hosen abgesucht und diesmal blieb ich im Decathlon-Shop hängen.

Dort fiel mir die lange Winterhose 520 von BTWIN ins Auge. Mit 70€ ist diese im Vergleich zu den Winterhosen fürs Rennrad von anderen Herstellern sehr günstig. Aber macht sich dies auch bei der Qualität bemerkbar? Schauen wir uns die Hose mal genauer an!

Verarbeitung

Den Vergleich hinsichtlich der Verarbeitung mit deutlich teureren Hosen braucht die BTWIN 520 nicht zu scheuen. Auch meine fast 3 mal so teure Gore Bike Wear Winterhose ist nicht besser verarbeitet. Soll heißen, alle Nähte sind sauber vernäht und abgeschlossen. An besonders strapazierfähigen Stellen, z.B. am Pad sind diese auch besonders stark verlegt.

Das verwendete Material macht durchweg einen wertigen und haltbaren Eindruck. Material- sowie Verarbeitungsfehler konnte ich nicht entdecken.

Features

Neben einem Gel-Pad und dem ergonomischen Polster, welches ich nochmals extra beschreibe, besitzt die Hose ein innen angerautes Gewebe mit wasserabweisender Membran, einen winddichten Frontbereich über Bauch, Schritt und Oberschenkel, sowie einen reflektierenden Reißverschluss.

Die wasserabweisende Membran ist gerade bei kaltem, feuchten Herbst- und Winterwetter sehr angenehm. Ebenso der winddichte Frontbereich der Hose, welcher im Innenteil durch den hellen Stoff erkennbar ist. Beide Features machen diese Hose zu einer vollwertigen Winter-Hose, die auch bei Temperaturen um den Gefrierpunkt noch angenehm zu tragen ist. Wenn es noch kälter sein sollte, empfiehlt es sich Thermo-Unterwäsche zu tragen. Bei meinen bisherigen etwas kälteren und teils nassen Fahrten zwischen -5 und +10 Grad, war die Hose mit bzw. ohne Unterwäsche sehr angenehm. Die wasserabweisende Membran funktionierte zuverlässig. Ebenso bietet die Hose eine gute Bewegungsfreiheit, wobei der Schnitt eher eng gehalten ist.

Einziger Kritikpunkt den ich hier nennen möchte, ist der Fakt, dass der winddichte Stoff nicht bis über die Knie verläuft. Meist ist bei derartigen Hosen die Bewegungsfreiheit über den Knien dann zwar etwas eingeschränkt, trotzdem wäre es für eine Winterhose ein nettes Features. Nichts desto trotz hält der angeraute Stoff den Wind auch an den Stellen gut ab, wo sich kein Softshell-Gewebe im inneren befindet.

Polster

Die vernähte Gel-Einlage ist in Kombination mit dem restlichen Polster sehr überzeugend. Es fühlt sich nicht zu dick oder schwammig an, ist aber auch nicht zu dünn. Selbst bei einer längeren Tour über 5 Stunden konnte ich keine Probleme mit der Gel-Einlage feststellen.

Das ergonomische Polster ist in mehrere Teil-Zonen untergliedert, welche dadurch eine gute anatomische Passform gewährleisten. Die Stärke ist leider nirgends richtig angegeben und was die aufgedruckten Werte bedeuten, kann ich nicht richtig zuordnen. Geschätzt ist das Polster aber etwas mehr als 1 cm dick.

Fazit – Winter-geeignet?

Ja, für den Winter geeignet! Und zwar ziemlich uneingeschränkt. Wenn mich eine Radhose (mit dünner Thermo-Unterwäsche) auf einer mehr als 5 stündigen Tour bei durchschnittlich -1 Grad Celsius und hoher Feuchtigkeit warm hält, dann hat sich diese auch bewährt.

Trotz des Abstriches bei dem Punkt, dass die Knie nicht ganz gegen Wind geschützt sind, legt die Hose im Anbetracht des sehr niedrigen Preises einen beachtlichen Auftritt hin. Angenehmes Polster mit Gel-Pad, winddichter Frontbereich bis über die Oberschenkel und ansonsten auch ein gut wärmender Stoff sowie reflektierende Elemente. Mehr braucht man für nur gelegentliche, aber dann auch längere Ausfahrten im Winter auf keinen Fall.