Mein vor kurzem bestelltes Rose X-Lite CDX kam gestern an und hat bereits die ersten 150 Kilometer hinter sich. Im Zuge des 2018er Re-Designs bei Rose, wurde das seit 2017 erhältliche Rose X-Lite CDX jetzt in Rose Team GF Six Disc umbenannt. Damit einhergehend hat sich das Grafik-Design des Rahmens und der Laufräder geändert. Technisch sind beide Modelle allerdings identisch.

Da mein Rad scheinbar genau in der Übergangsphase des Re-Designs gebaut wurde, besitzt es bereits die Rose CW-1550 Laufräder in neuer Rose Optik. Der Rahmen trägt allerdings noch das alte Design mit purem Carbon-Look, welches mir persönlich aufgrund der fehlenden Lackierung besonders gut gefällt und einer der Kaufgründe war.

In diesem Beitrag möchte ich euch das Rad kurz näher vorstellen.

Marathon-Racer

Das Rose Team GF Six Disc/X-Lite CDX wird zwar als Marathon-Rennrad beworben, doch die sportliche Sitzposition, mit einem Stack to Reach von 1,47 (RH 55), macht es auch für Wettkampf-orientierte Fahrer interessant. Entsprechend schwer lässt sich das Rad klassifizieren. Der Rahmen ist einerseits auf möglichst großen Komfort ausgelegt, die Carbon-Laufräder mit Hochprofilfelgen und der Aero-Lenker deuten allerdings wieder auf Geschwindigkeit hin.

Mein meiner Rahmenhöhe von 55 wiegt das Rad samt Pedalen, Luftpumpe und Getränkehalter 7,8 kg. Für ein Rennrad mit Scheibenbremsen ist das ganz Ok. Dann mag es auch nicht verwundern, dass dieses Rad das Top-Modell im Marathon-Bereich bei Rose ist. Wer auf der Suche nach einem komfortablen Rennrad für Strecken über 100 Kilometern ist und dabei auf Geschwindigkeit nicht verzichten möchte, der ist hier genau richtig. Aufgrund des leichten Gewichts schlägt es sich auch am Berg zuverlässig. Die breite Gabel ermöglicht zudem die Aufnahme von Reifen bis 32 mm. Leichte Gravel-Abschnitte stellen dann auch kein Problem mehr dar.

Konfiguration

Wie von Rose gewohnt, lässt sich das Fahrrad vor der Bestellung umfangreich an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Ganz im Unterschied zu einem anderen großen deutschen Versender, den ich auch in meiner näheren Vorauswahl hatte. Dieser hat zwar sogar den englischen Namen für eine bergige Region in seinem Markennamen, aber Berg-taugliche Übersetzungen sucht man dort vergeblich. Bei Rose muss man sich darüber nicht den Kopf zerbrechen, sondern kann sich nach Herzenslust austoben. Selbst komplette Schalt- und Bremsgruppen lassen sich abändern. Die Konfiguration meines hier vorgestellten Rose X-Lite CDX sieht folgendermaßen aus:

Rahmengröße55 cm  
Vorbaulänge100 mm  
Lenkerbreite42 cm  
Kurbelarmlänge172,5 mm  
Preis3.263,90 €  
RahmenOptionHigh Modulus Aerospace Carbon Fibre T40/60, H.O.C.-Technology, ca. 890 g matt-UD-carbon/red 55cm
GabelSerieHigh Performance Disc, 1 1/8″-1 1/4″, Vollcarbon matt-UD-carbon/red 300mm
LaufräderSerieRose CW-1550 DISC 12/12 28″/700C
ReifenSerieContinental GP4000 S II, 700x25C schw/schw.
KurbelOptionShimano Ultegra FC-R8000 50/34
SchaltwerkSerieShimano Ultegra RD-R8000 (28-34Z.)
RitzelpaketOptionShimano Ultegra CS-R8000 11-32 
KetteSerieShimano CN-HG701 11-fach 116 L
UmwerferSerieShimano Ultegra FD-R8000
BremseSerieShimano Ultegra STR-8020 / BR-8070 / SM-RT800 160mm/160mm
SattelstützeSerieRitchey Superlogic Link 15 Flexlogic Carbon UD-carbon/matt 27,2mm
SattelOptionSelle Italia Flite Flow
LenkerSerieRitchey – WCS Road Streem II Carbon – matt – 42cm
LenkerbandOptionXtreme Gel-Comfort
VorbauOptionRitchey WCS C220 blatte
PedaleOptionShimano PD-A600 Pedale
SpacerSerieROSE Aluminium Spacer schwarz 10mm (2x5mm)

Nach der Bestellung dauerte es nochmal 3 Wochen bis ich das Rad endlich in der Rose Biketown München abholen konnte. Dies hat den Vorteil, dass das Rad bereits fertig aufgebaut wird und man noch eine kurze Erklärung erhält. Von dort aus fuhr ich es 20 Kilometer durch die Stadt nach Hause und konnte gleich die deutlichsten Unterschiede zu meinem bisherigen Alu-Rennrad, einem Cube Agree SL 2011, erkennen.

Performance & mehr

Bereits auf den ersten Kilometern zeigt das Rose Team GF Six Disc/X-Lite CDX was in ihm steckt. Es kommt mir deutlich spritziger und direkter vor als mein bisheriges Alu-Rennrad. Zugleich ist es aber sehr bequem zu fahren und die breiten 25 mm Reifen gleiten leise und flink über den Asphalt. Beim Antritt im Stehen prescht es schnell nach vorn und die Ultegra Scheibenbremsen lassen es sofort wieder anhalten. Und die etwas mehr als 1 Kilogramm Gewichtseinsparung macht sich ebenso bemerkbar.

Der Ritchey Aero Lenker dürfte zwar keine bedeutenden Geschwindigkeitsvorteile bringen, der breite, abgeflachte Oberlenker fasst sich aber sehr gut an. Meinen Händen gefällt dies besser als ein runder Lenker.

Die Rose CW-1550 Disc Laufräder mit 44 mm hohen Aero-Felgen bestehen aus Carbon und sind bauartbedingt leicht Windanfällig. Dafür halten sie das Rad aber auch selbstständig in der Spur. Die Nabenkörper sind aus Aluminium und industriegelagert. Als Speichen wurden Sapim CX-RAY TCS Aero Flach-/Messerspeichen verbaut. Der Freilauf besteht aus 3 Sperr-Klinken und macht deutlich auf sich aufmerksam. Die Räder sind mit Centerlock-Aufnahmen versehen und eine DT-Swiss Steckachse stellt die Verbindung zum Rahmen her.

Außerdem verfügt das Rad über eine integrierte Rose Sattelstützenklemmung, welche die Ritchey Superlogic Carbon-Sattelstütze sicher fixiert.

Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, aber der unlackierte Rahmen durch welchen man teilweise die Carbonfasern erkennen kann, gehört für mich zu einem Highlight an diesem Rad. Darüber hinaus ist das Rose Dekor sehr zurückhaltend, was sich besonders an den Laufrädern zeigt.

Auf Seiten der Verarbeitung des Rose Rahmens, der Rose Gabel oder den Rose-Laufrädern, konnte ich nichts Negatives feststellen. Alles ist fein säuberlich verarbeitet und verbaut. Die verbaute Shimano Ultegra Gruppe ist überdies für ihre Langlebigkeit bekannt. Und die Ritchey Lenker-, Vorbau- und Sattelkomponenten hinterlassen ebenso einen guten Eindruck.

Fazit

Auf den bisher zurück gelegten 150 Kilometern konnte ich noch nichts Negatives feststellen. Nachdem die Bremsen eingebremst waren, schleiften sie deutlich weniger, was vermutlich demnächst noch komplett verschwinden wird.

Den Komfort empfinde ich als sehr hoch, wenngleich das Rad weiterhin sehr spritzig zu fahren ist. Nicht zuletzt sei auch auf den Preis hingewiesen. Je nach Ausstattung liegt dieser bei 3.100€ bis 5.400€. Für ein sehr leichtes Rennrad mit Scheibenbremsen und Carbonfelgen sicherlich ein sehr fairer Preis.

Die Bestellung über Rose verlief wie schon bei meinem Rose Cyclorcrosser ohne Probleme. Tip: Wer eine Rose Biketown in der Nähe hat, kann sich die dortigen Ausstellungs-Räder auch für eine Probefahrt ausleihen. So kauft man nicht ganz die Katze im Sack.

Ich habe meine Entscheidung wieder bei Rose zu kaufen, bisher nicht bereut. In den kommenden Jahren wird dies sicherlich mein am meisten genutztes Rad werden, sodass ihr bei Problemen damit hier im Blog früher oder später davon hören werdet.