Der Ebersberger Forst östlich vor den Toren Münchens gelegen, ist ein wahres Paradies für Cyclocross- und Gravelbikes. Der 90 km² große Forst ist eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete in Deutschland, das von keiner Siedlung unterbrochen ist.

Durch einen Großteil des Waldes führen Schachbrettartig angelegte Geräumte, die sich auf größtenteils festen und breiten Kieswegen erkunden lassen. Im hügeligen südöstlichen Teil des Waldes finden sich häufig auch Wege, die nicht dem Schachbrettmuster folgen.

Am Ende des Beitrages findet ihr einen GPX-Track zum Download, der Beispielhaft eine mittlere Radrunde durch den Forst darstellt.

Pfadfinder

Auf den ersten Blick mag der Ebersberger Forst nicht reizvoll erscheinen, wenn man sich die Struktur der Wege auf einer Karte anschaut. Als hätte jemand eine Gitternetz-Schablone über den Wald gelegt und an deren Linien entlang die Wege angelegt.

Wenn man sich die Wege aber einmal etwas genauer anschaut, lassen sich sehr attraktive Routen bauen. Zumal ich leider feststellen musste, dass man jeglichem Kartenmaterial hinsichtlich des Ebersberger Forstes nicht trauen kann. Oftmals, obwohl ein Weg eingezeichnet ist, kommt es vor, dass dieser vom Forst nicht mehr gepflegt wird oder nach Rodungsarbeiten komplett unbefahrbar ist. Hier sind die vielen Kreuz- und Querverbindung von Vorteil, da man einen nicht mehr passierbaren Weg schnell umfahren kann.

Obwohl ich schon seit einigen Jahren in München lebe, habe ich den Ebersberger Forst bisher immer links liegen lassen. Auch mich hatten die Schachbrett-Wege wohl abgeschreckt. Zu sehr ging ich von einem öden flachen Fichtenforst aus. Dieses Jahr kam es aber anders und die Neugier trieb mich in den Forst.

So war ich dann sehr überrascht, dass neben den schon vermuteten Fichtenalleen, große Teile des Waldes auch aus Laubbäumen bestehen. Besonders im Herbst sind diese eine wahre Pracht. Und mit einer ebenen Fläche hat der Forst auch nichts gemein. Er steigt zwar nur langsam, aber spürbar von Westen nach Osten an. Im südöstlichen Teil geht er schließlich in eine Endmoränen-Hügelkette über wo man einige Höhenmeter sammeln kann. In diesem Bereich folgen die Wege den Höhenlinien und das Schachbrettmuster verliert sich. Dieser Teil des Forstes ist mit Sicherheit der schönste.

Hier befindet sich mit 617 Metern Höhe die Ludwigshöhe. Höchster Punkt in der näheren Umgebung. Der 40 Meter hohe Aussichtsturm bietet einen Blick bis in das Mangfallgebirge und die Chiemgauer Alpen. In direkter Nachbarschaft liegt der Egglburger See, der sich auf einem Schotterweg auch auf dem Rad umrunden lässt. Zum Wochenende und an Feiertagen sind hier aber viele Spaziergänger anzutreffen.

Aber auch direkt im Forst gibt es mehrere interessante Orte, die es sich zu besuchen lohnt. Zum Beispiel des Forsthaus Diana und Forsthaus St. Hubertus im Wildpark Ebersberg. Hier kann man an entsprechenden Schaukanzeln das Wild beobachten oder es kommt einem schon auf den Wegen in die Quere. Einige Wildschweine sind mir schon begegnet, haben aber relativ schnell wieder das Weite gesucht.

Auf meiner unten folgenden Beispieltour werdet ihr noch das ein oder andere Highlight entdecken können. Also los, nichts wie hinein in den Ebersberger Forst.

Touren-Information

Länge:56 km
Gesamtanstieg:300 m

Mit einem Klick auf „Download“ könnt ihr euch den Track als .gpx-Datei herunterladen und im Anschluss auf beliebigen Portalen anpassen oder gleich zur Navigation auf einem Endgerät nutzen.