Der Name ist beim GripGrab Hurricane wohl Programm. Laut Hersteller ist dies ein leichter Übergangshandschuh aus Wind- und wasserabweisenden Materialien. Dazu soll er noch atmungsaktiv sein, eine großartige Isolation bieten, maximale Bewegungsfreiheit garantieren und dies bei einer exzellenten Passform und Griffgefühl. Ob er dies auch in der Praxis halten wird, soll mein Test klären.
Verarbeitung & Features
Die Verarbeitung des Hurricanes macht einen sehr guten und soliden Eindruck. Alle Nähte sind sauber verarbeitet und die verwendeten Materialien wirken recht hochwertig und haltbar. Das 4 mm dicke Gelpad ist angenehm weich und sitzt auch an der richtigen Stelle.
Relativ einfach lässt sich der Handschuh anziehen, wobei ich es lieber gesehen hätte, wenn dieser eine verstellbare Öffnung besitzen würde. Er sitzt am Arm zwar relativ eng, wenn man aber dünne Arme hat wie ich, kommt selbst mit einem langärmeligen Trikot etwas kalte Luft ins Innere. Mittels einer Kordel oder eines Klettverschlusses hätte man dies besser umsetzen können.
Im Inneren fühlt man bequemes dünnes Fleece aber leider auch die nach innen verlegten Nähte an den Finger-Enden. Mir war dies leicht unangenehm. Eventuell verliert sich dies bei längerer Benutzung.
Dank Reflexstreifen ist man auch bei Nacht mit dem Handschuh gut sichtbar. Der Daumenbereich ist durch eine Lederbeschichtung zur Bedienung eines Touchscreens geeignet. In der Praxis funktioniert dies auch einwandfrei. Ebenso befindet sich am Daumen jeweils ein Frotteeeinsatz, dank dem man seine nasse Nase abwischen kann 🙂
Hand-Habung
Genug der grauen Theorie. Das Wetter ist schlecht, also raus aufs Rad und eine Runde mit dem Hurricane gedreht.
Der erste Eindruck ist ganz angenehm. Bei 8 Grad Celsius wärmt er ausreichend und lässt durch den Handschuh keine kalte Luft an die Finger ran. Der Griff am Lenker ist dank der Silikonbeschichtung fest und rutscht nicht.
Trotz der atmungsaktiven Materialien schwitzte ich nach 2 Stunden auf dem Rennrad unter dem Handschuh. Nicht stark, aber ausreichend um beim ausziehen etwas Probleme zu haben. Wie bei kurzen Handschuhen wäre es hilfreich, wenn man auch bei geschlossenen Handschuhen endlich Ausziehhilfen integrieren würden.
Da es draußen nicht regnete, testete ich unter dem Wasserhahn, wie wasserabweisend der Hurrican ist. Ernüchternder Weise dauerte es keine 5 Sekunden, bis ich im Inneren die Feuchtigkeit spürte. Hier hat der Handschuh in meinen Augen leider versagt. Auf der Oberfläche ist nicht einmal ein leichtes abweisen der Wassertropfen zu bemerken, vielmehr zieht das Wasser sofort ungehindert in den Stoff ein.
Fazit
Der Hurrican hält bei niedrigen Temperaturen warm, vielleicht sogar etwas zu warm um als Übergangshandschuh durch zu gehen. Dies liegt aber im persönlichen Empfinden und „Schwitzverhalten“ jedes einzelnen. Der guten Verarbeitung, dem Gelpad und dem guten Grip steht leider das Manko gegenüber, dass er nur sehr bedingt Regen zurück hält und daher eher an einem windigen, kalten aber zumeist trockenen Herbst- oder Wintertag zum Einsatz kommen sollte. Wem dies als Einsatzgebiet genügt, wird mit dem GripGrab Hurricane sehr zufrieden sein.
Hinweis: Das hier vorgestellte Produkte wurde mir direkt vom Hersteller zur Verfügung gestellt, was diesen Test jedoch in keinster Weise beeinflusst hat. Alle Tests auf www.wurzlwerk.de werden gewissenhaft durchgeführt und zeigen sowohl positive als auch negative Aspekte des getesteten Produkts auf. Deshalb habe ich auch den Outdoor-Blogger-Codex unterzeichnet.
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