Mit der Aukey Action Camera gibt es auf dem Markt für Outdoor-Action Kameras einen Mitspieler, welcher besonders durch seinen geringen Preis überzeugen möchte. Mit ca. 70 € (z.B. bei Amazon) soll man eine Full HD Action Cam erhalten, die sich für sämtliche Sportarten eignet. Ausgestattet mit einem großen Zubehör-Paket könnte dies auch funktionieren. Aber wie sieht es mit der Leistung der Kamera aus?  Um dies heraus zu bekommen, habe ich die Action Cam einem Test unterzogen.

Ausstattung

Die Aukey AC-WC1 ist in ähnlicher Ausstattung auch bei anderen „China-Marken“ unter anderem Namen erhältlich. Kommen wir aber zuerst einmal zu den harten Fakten, der technischen Ausstattung der Action Cam:

  • Videoauflösung: 1080P (1920*1080) 30 FPS, 720P (1280*720) 30 & 60 FPS (bei 60 FPS mit geringerem Aufnahmewinkel!)
  • Kameraauflösung: 5.0 Megapixel, JPEG
  • Wasserdicht (bei Aufnahme): 30 Meter
  • Wasserdicht (Standby): 60 Meter
  • Video Codec: H.264
  • Beschleunigungs-Sensor: Ja
  • Wi-Fi: Ja
  • Display: 1,5 Zoll TFT Bildschirm
  • Speicherung:  Micro SD Karte (mind. Class 4) mit bis zu 32 GB
  • Batterie: Eingebaute 3.7V / 750 mAh Li-Ion Batterie
  • Beobachtungswinkel: 170º
  • Input / Output : Micro-USB, Mini HDMI
  • Audio: Mikrofon mit eingebautem Lautsprecher
  • Linse: 170°A+ HD Weitinkellinse
  • Spracheeinstellung: Englisch /Deutsch /Französisch /Spanisch /Italienisch / Traditionelles Chinesisch/Vereinfachtes Chinesisch /Japanisch /Russisch
  • Video-Format: MOV
  • Aufnahmezeit: Bis zu 70 Minuten mit 1080p Videodreh
  • Ladezeit: 2-3 Stunden
  • Abmessung: 59*41*21,5 mm
  • Gewicht: 65g (Kamera)

Auf dem Papier schauen die Fakten ganz gut aus, in der Realität gibt es allerdings einige Kritikpunkte. Zu aller erst sei die Bedienungsanleitung erwähnt. Wobei sie diesen Namen nicht verdient, denn außer einigen wenigen Hinweisen, wird kaum eine Funktion näher beschrieben. Auch im Internet konnte ich nach kurzer Suche nichts detaillierteres finden. Viele Optionen sind zwar selbsterklärend, wie aber z.B. der G-Sensor/Beschleunigungssensor  im Detail funktioniert, weiß ich noch immer nicht. Scheinbar löst dieser aber eine Aufnahme automatisch aus, wenn eine starke Beschleunigung etwa an Bord eines Autos oder Motorrads festgestellt wird.

Das Menü der Kamera ist übersichtlich, in Deutsch nicht immer bestens übersetzt aber man kommt trotzdem gut zurecht. Die wenigen Tasten sind eindeutig markiert und lassen sich leichtgängig bedienen. Das Display ist funktionell, hell genug und für die kleine Größe von 1,5 Zoll ausreichend um die Ausrichtung der Kamera zu kontrollieren.

Dank WiFi lässt sich die Kamera mit iOS- und Android-Smartphones verbinden, sodass die Aufnahme und die Einstellungen per App vorgenommen werden können. Die App heißt iSPO Cam/Camera und ist hier im Google PlayStore und Apple AppStore verfügbar. Mittels eigener WiFi-Taste an der rechten Seite der Kamera, wird der WLAN Modus aktiviert und im Smartphone kann man sich anschließend zum WiFi Netzwerk ACTION DVR mit dem Passwort 1234567890 verbinden. Bei mir funktionierte dies bei allen Versuchen einwandfrei.

Die generelle Verarbeitung der Kamera geht in Ordnung, wenngleich auch man merkt, dass hier preiswertes Plastik zum Einsatz kam. Bei Outdoor-Aktivitäten wo die Gefahr besteht, dass die Kamera herunter fallen könnte, würde ich als Schutz immer das Unterwassergehäuse verwenden. Die Unterschiede bei der Tonaufzeichnung sind sowieso nur minimal schlechter.

Zubehör

Aukey legt der Action-Cam ein wirklich umfangreiches Zubehör bei. Lediglich die leicht einfache Verarbeitung enttäuscht etwas. So brach das harte Plastik an einer der Feststellschrauben recht schnell ab, nachdem sie wohl zu fest angezogen wurde.

Durch das Unterwassergehäuse ist sie auch bei Regen gut geschützt. Die restlichen Adapter lassen eine einfach Installation auf allen möglichen Oberflächen und an Stangen zu. Über Klemm-, Klebe- und Helmbefestigungen und durch verschiedenste Adapter bleibt fast kein Wunsch offen.

Einzig an meinem Mountainbike gab es Probleme. Der beigefügte Bike-Adapter ist etwas zu klein dimensioniert und die Schrauben zu kurz um Ihn an dickeren Stangen anzubringen. Eventuell kann es bei Motorrädern das gleiche Problem geben.

Aufnahme-Qualität

Aber genug der ganzen Theorie, was nützen 1000 Worte ohne Anschauungsmaterial. Natürlich nichts, deshalb hier ein paar kurze Clips mit verschiedenen Bewegungsaufnahmen. Alle Videos wurden mit der höchsten Auflösung, also in Full HD mit 1920 x 1080 Pixel mit 30 FPS aufgenommen.




Zu guter letzt noch 3 Fotoaufnahmen in ebenso höchst möglicher Auflösung von 12 Megapixel und mit feinster Bild-Qualitätseinstellung. In der Galerie-Ansicht könnt Ihr euch die volle Auflösung anzeigen lassen.

Fazit

Austattung Top, Leistung Flop…nein ganz so schlimm ist es nicht, aber gänzlich überzeugen konnte mich die Kamera auch nicht. Natürlich darf man von einer Action-Cam die nur 70€ kostet keine Wundertaten erwarten, allerdings sind gerade die Action-lastigen Aufnahmen nicht durchweg gut geworden. Zum Beispiel die im Video gezeigte Abfahrt mit einem Mountainbike. Dort sind kaum noch Details zu erkennen und durch die 30 FPS und die schnellen Bildwechsel kommt es zu starken Verzerrungen im Bild. Und wenn genau bei diesen Action-Szenen der Schwachpunkt dieser Action-Cam liegt, dann hat jemand bei der Entwicklung das Einsatzgebiet nicht sehr ernst genommen. Die Aufnahmen auf ebenem Grund sind ganz ok, wenn auch der Sound nicht sauber aufgezeichnet wird. Filmt man gegen die Sonne, blendet die Kamera gut ab. Die Farbwiedergabe ist ganz ok, wenn auch etwas zu bunt.

Zur bloßen Spielerei, zum herantasten an das Hobby oder auch nur für gelegentliche Aufnahmen mag die Aukey Action-Cam mehr als ausreichend sein. Wer großen Wert auf Bildstabilität, eine hohe Farbentreue und eine sehr gute Bildqualität legt, muss sich woanders umschauen aber dafür auch weitaus tiefer in den Geldbeutel greifen.

info_testHinweis: Das hier vorgestellte Produkte wurde mir direkt vom Hersteller zur Verfügung gestellt, was diesen Test jedoch in keinster Weise beeinflusst hat. Alle Tests auf www.wurzlwerk.de werden gewissenhaft durchgeführt und zeigen sowohl positive als auch negative Aspekte des getesteten Produkts auf. Deshalb habe ich auch den Outdoor-Blogger-Codex unterzeichnet.