Um meinen bisherigen Sattel zu ersetzen, kam ich nach 3 bereits durchgefallenen Sätteln nun zum Selle Italia Turbomatic Gel Flow.

Ich nutzte zuvor jahrelang den recht preiswerten C2 Gel Flow und wollte nun mal etwas „besseres“ ausprobieren. So landete ich zuerst beim Selle Italia SLR Flow – viel zu hart – und schließlich beim Selle Italia MAX SLR Gel Flow – welcher leider anatomisch nicht passte. Und nun schließlich eben beim Turbomatic Gel Flow.

Oldie but Goldie

Wenn der Begriff Klassiker bei Rennrad-Sätteln fällt, wird kurz danach meist der Turbomatic genannt. Und dies hat gute Gründe.

Selle Italia brachte diesen Sattel (sofern mir bekannt) Anfang der 90er Jahre auf den Markt. Damals noch ohne den Zusatz Flow (Öffnung im Dammbereich) und Gel (bessere Polsterung) war er im Profi-Rennrad-Sport, lange Zeit die erste Wahl. Jahre später verschwand er von der Bildfläche, bevor er 2009/2010 in leicht verbesserter Form wieder im Sortiment von Selle Italia auftauchte.

Auch heute noch ist er im Profi-Fahrerfeld der Tour de France anzutreffen, so z.B. bei André Greipel. Im Gegensatz zu den früheren Modellen ist er auch deutlich leichter und schlanker geworden.

Komfortabel

Warum war der Turbomatic lange Zeit so beliebt? Ganz einfach, weil er sau-bequem ist. Auch die jetzige Variante mit Gelpad hat mich innerhalb kürzester Zeit überzeugt. Es ist einfach ein Genuss auf diesem Sattel Platz zu nehmen und los zu fahren. Gleichzeitig finde ich ihn aber nicht zu weich oder zu schwammig, sondern eben genau richtig um noch einen ordentlich Antritt hinzu legen ohne halb im Sattel zu versinken.

Die im Vergleich zu anderen Sätteln breitere Sitzfläche kommt schmalen, wie auch breiten Sitzknochen zu gute, während der Schlitz effektiv den Dammbereich entlastet. Das Gelpad und die Stoßdämpfer am Sattelgestell tragen wesentlich zum hohen Komfort bei. Ausgelegt ist der Sattel für mittlere bis lange Touren.

Einen so komfortablen Sattel wie den Turbomatic Gel Flow habe ich jedenfalls bis dato noch nicht gefahren. Selbst meinen alten, treuen Selle Italie C2 Gel Flow, übertrifft er bei weitem.

Äußerlichkeiten

Man sieht es dem Turbomatic schon an, er ist etwas voluminöser als andere Rennrad-Sättel. Das vielleicht nicht exzellente äußere, ist aber maßgeblich für den hohen Komfort verantwortlich. Mit 310 Gramm Gewicht bewegt er sich im oberen drittel der Messlatte für Rennrad-Sättel. Leichteste minimal gepolsterte Carbon-Sättel wiegen um die 120 Gramm und „normal“ gepolsterte Sättel um die 200 – 290 Gramm. Das Mehrgewicht (falls überhaupt spürbar), nehme ich sehr gern in Kauf.

Auffallend ist ansonsten noch die Sattel-Spitze und der Abschluss mit den sich abwechselnden Schwarz/Weiß Designs des Selle Italia bzw- Turbomatic Textes.

Während die Sattel-Oberseite aus echtem Leder gearbeitet ist, unter dem sich das Gelpad befindet, kann man an der Unterseite das Shock-Absorber System erkennen, sowie das aus Mangan gefertigte Sattelgestell.

Bis auf einige herausstehende Klebereste, ist die Verarbeitung einwandfrei.

Fazit

Auch hier fällt es mir wieder leicht ein Fazit zu ziehen. Ich war auf der Suche nach einem Sattel der so bequem wie möglich ist, da ich in letzter Zeit verstärkt Probleme mit den Sitzknochen hatte. Nach diversen Tests von anderen Selle Italia Sätteln, bin ich nun beim Turbomatic gelandet und darüber sehr froh.

Er wiegt etwas mehr als viele andere Sättel, hat dafür aber eine schöne große Sitzfläche. Gleichzeitig dämpft und polstert er exzellent und sein zurück haltendes Design spricht auch für sich. Und wenn man nach 3 Stunden intensivem Training vom Rennrad steigt und sich sein Hintern noch genauso anfühlt wie vor dem Start, dann hat man wohl den richtigen Sattel gefunden und sollte mit der weiteren Suche aufhören.