Im Juni 2015 kaufte ich mir das Garmin fenix Performer-Bundle, welches den Garmin HRM Run Brustgurt zur Herzfrequenzmessung beinhaltete. Neben der Funktion der Pulsmessung, kann der Gurt beim Laufen, durch einen eingebauten Beschleunigungssensor auch die Schrittfrequenz, Vertikalbewegung und die Bodenkontaktzeit erfassen. Nach der Fenix 3, kam der Gurt nun auch bei meiner Garmin Forerunner 935 zum Einsatz.

Zu hoher Puls

Vor kurzem musste ich jedoch leider feststellen, dass die Anzeige der Herzfrequenz nicht mehr stimmte. Teils vom Beginn eines Trainings an, lagen die Werte bei über 200! Beim Laufen und Radfahren das gleiche Verhalten. In der Auswertung sah dies dann wie auf dem unteren Bild aus.

Die Herzfrequenz ist bei unterschiedlicher Belastung deutlich überhöht. Teils gefolgt von einem Abfall auf den Normalwert um dann gleich wieder stetig anzusteigen. Der durchschnittliche Puls lag bei diesem Training bei 185 Schlägen pro Minute, welcher bei mir ansonsten um die 140 – 150 liegt.

Anfangs dachte ich noch an eine zu schwache Batterie, doch auch nach 2 maligem Wechsel stellte sich keine Besserung ein. Ebenso gab ich den Gürtel in die Waschmaschine und öffnete den Sender um ihn zu reinigen, doch auch dies war nicht von Erfolg gekrönt. Zu guter letzt kam für mich noch eine Fehlfunktion der Forerunner 935 in Betracht, doch auch nach einem Reset waren die Werte deutlich zu hoch.

Schließlich suchte ich im Internet nach dem Problem und stieß u.a. im Garmin Forum auf ähnliche Berichte. Eine konkrete Lösung hatte leider niemand gefunden. Die meisten Ratschläge waren: Gürtel waschen, Batterie wechseln und sicher stellen, dass die Kontaktflächen immer Kontakt zur Haut haben und hinreichend nass sind. Einige Nutzer meinten auch (da sie es wohl so von Garmin mitgeteilt bekommen hatten), dass der Gurt ein Verschleißteil sei und man ihn öfters neu kaufen müsste. In Anbetracht eines Kaufpreises von über 50€ war dies für mich nicht vertretbar.

Lösung

Auf die Lösung des Problems kam ich folgendermaßen. Da mir aufgefallen war, dass der Gurt selbst nach einer Runde in der Waschmaschine an der Innenseite nie komplett sauber wurde, entschied ich mich zu einer drastischeren Reinigungsmaßnahme. Ich nahm an, dass der Schmutz entweder von der Haut her kommt, oder aber von dem sehr kalkhaltigen Wasser hier in München. Und Kalk entfernt man am besten mit Essig.

Also hab ich ein Glas genommen, halb voll gemacht mit Essigessenz und den Rest mit Wasser aufgefüllt, sodass der ganze Gurt bedeckt war. Ein paar Stunden stehen gelassen und anschließend den Gurt nochmal in die Waschmaschine. Und siehe da, Problem gelöst. Der Puls wird wieder richtig angezeigt.

Durch den eingebauten optischen Pulsmesser in der Forerunner 935 konnte ich es direkt vergleichen und der HRM Run funktioniert tatsächlich wieder zuverlässig. Scheinbar sind im Inneren des Gurtes die Sensoren durch Schmutz so sehr gestört, dass eine einfache Wäsche in der Waschmaschine zur Reinigung nicht ausreicht. Nachahmung nur auf eigene Gefahr 🙂

UPDATE: Leider war der Erfolg nicht von langer Dauer. Nach einigen Trainingseinheiten, trat das oben beschriebene Verhalten wieder auf. Ich habe den Gurt nochmals mittels Essig gereinigt und wieder funktionierte er eine kurze Zeit lang. Es scheint wohl im inneren eine Verschmutzung vorzuliegen, die sich durch den engen Stoff nicht gänzlich beseitigen lässt. Aus diesem Grund musterte ich den Gurt nun aus und ersetze ihn durch den neuen Garmin HRM4-Run.