In der mittlerweile 4. Generation existiert der Garmin HRM-Run Brustgurt zur Herzfrequenzmessung. Er wurde im Frühjahr 2016 vorgestellt und lag zuerst den Fenix 3 HR Bundles bei. Da mein HRM3-Run nach 2,5 Jahren den Geist aufgegeben hat, wurde er nun durch das aktuelle Modell ersetzt.

Technik

Bevor wir zu den nicht ganz so großartigen Neuerungen kommen, noch ein Blick auf die technischen Daten. Denn da hat sich kaum etwas geändert.

Der HRM-Run liefert neben der Herzfrequenz, 6 weitere Laufeffizienzdaten:

  • Schrittfrequenz: Die Anzahl der Schritte pro Minute.
  • Vertikale Bewegung: Die Hoch-Tiefbewegung der Laufbewegung. Sie zeigt die vertikale Bewegung des Rumpfes in Zentimetern für jeden Schritt an.
  • Bodenkontaktzeit: Die Zeit pro Schritt (in Millisekunden), die man beim Laufen am Boden verbringt.
  • Balance der Bodenkontaktzeit: Das Verhältnis von links und rechts der Bodenkontaktzeit beim Laufen (in Prozent).
  • Schrittlänge: Die Länge eines Schritts von einem Auftritt zum nächsten, gemessen in Metern.
  • Vertikales Verhältnis: Das Verhältnis der vertikalen Bewegung zur Schrittlänge (in Prozent). Ein niedrigerer Wert weist in der Regel auf eine bessere Laufform hin.

All diese Daten können die persönliche Leistung erhöhen, da sie Informationen zur Verbesserung des Laufstils erhalten. Über Garmin Connect lassen sich diese Daten einsehen und grafische oder farbige Auswertungen erleichtern die Deutung.

Der Gurt ist Wasserdicht bis zu 5 ATM und der Sensor wird durch eine CR2032 Batterie mit Strom versorgt. Die Übertragung erfolgt wie bisher über ANT+, Bluetooth wird nicht unterstützt.

Nach mittlerweile einigen Trainings mit dem neuen Gurt, konnte ich keine Abweichungen bei der Aufzeichnung der Herzfrequenz oder den Laufeffizienzdaten feststellen. Wie bei seinem Vorgänger funktioniert alles reibungslos. Die Kopplung mit meiner Garmin Forerunner 935 war innerhalb von wenigen Sekunden abgeschlossen.

What´s new?

Wie schon angekündigt, halten sich die Neuerungen im Rahmen. Die oben erwähnten Laufeffizienzdaten lieferte schon der Vorgägnger-Gurt. So ist eigentlich nur der Sensor geschrumpft, der Gurt aus einem leicht modifizierten Material und die Anoden haben leicht ihre Position verändert.

Prinzipiell funktioniert der Gurt super, allerdings gibt es auch eine negative Neuerung, nämlich dass der Sensor nicht mehr abnehmbar ist. Bei den Vorgänger-Modellen war dieser mit Druckknöpfen am Gurt befestigt. Da er nun fest verbaut ist, hat dies gleich mehrere Nachteile. In der Regel halten die Sensoren länger als der Gurt. In der Vergangenheit konnte man so die alten Sensoren an einem neuen Gurt weiter nutzen, wenn der alte defekt war. Wenn so etwas bei diesem Gurt passiert, muss man nun einen komplett neuen Gurt kaufen.

Der nächste Nachteil des nicht-abnehmaren Sensors: man kann den Gurt nicht mehr in der Waschmaschine waschen. Beim Vorgänger war dies noch möglich und laut Anleitung auch vorgesehen. Den neuen Gurt (samt Sensor) darf man nur noch per Handwäsche reinigen. Dass die Maschinenwäsche deutlich effizienter ist und eine höhere Reinigungswirkung hat, sollte klar sein. Hoffen wir, dass dies nicht zu Lasten der Lebensdauer des Gurtes führt.

Eine weitere Änderung zum Vorgänger ist, dass der Gurt kürzer geworden ist. Für Personen mit einem größeren Brustumfang, liegt ein extra Verlängerungsband bei, welches in beiden Enden des Gurts eingesteckt werden kann. Auch das Material des Gurtes scheint sich ein klein wenig geändert zu haben. Besonders an der Vorderseite ist der Stoff nun elastischer und damit vielleicht durchlässiger was sich wiederum positiv auf die Reinigung auswirken könnte. Hier wird die Langzeiterfahrung zeigen ob meine Vermutung zutrifft. Die sonstige Verarbeitung des Gurtes und des Sensors ist gewohnt gut.

Der rote Ring am Sensor lässt sich leicht abnehmen und gibt das Batteriefach frei, welches zusätzlich durch Schrauben geschützt ist.

Fazit

Hätte mein alter Garmin-Brustgurt nicht das zeitliche gesegnet, hätte ich keinen Grund gesehen, auf das aktuellste Modell umzusteigen. Bei einem Preis von um die 70€ ist der Gurt kein Schnäppchen und bietet entsprechend fast keinen Mehrwert zu der älteren Generation. Im Gegenteil, durch den fest verbauten Sensor ist die Reinigung nun nur noch per Hand möglich. Der kleinere Sensor ist zwar nett, aber eigentliche eine vernachlässigbare Änderung.