Das erste Mal ist immer etwas besonderes 🙂 in meinem Falle das Debüt mit einem Minimal- bzw. Barfußlaufschuh.

Vor einigen Tagen hatte ich irgendwo das erste Mal vom Barfußlaufen gelesen und war sofort davon angetan. Neben der natürlicheren Laufbewegung, sollen vor allem Muskelgruppen besser trainiert werden, die bei gedämpften Laufschuhen zu sehr geschont werden. Dies sind einerseits die Waden als auch der komplette Muskel- und Stützapparat der Füße und anderseits soll durch den natürlicheren Laufstil, die auf den Fuß und das Knie wirkenden Kräfte verringert werden, was sich in weniger Laufbeschwerden äußern kann.

Was Wikipedia dazu meint!

Barfußschuhe sind Schuhe, die so gestaltet sind, dass sie das Barfußgehen nachempfinden. Die Bezeichnung ist ein Oxymoron, sie bedeutet nicht, dass der Schuh barfuß getragen wird, oder barfuß gelaufen wird mit Hilfe eines Schuhs. Die Laufstile beim Barfußgehen und beim Gehen in festen Schuhen unterscheiden sich grundsätzlich. Während die meisten Menschen in festen Schuhen, vor allem in solchen mit ausgeprägter Dämpfung, auf der Ferse auftreten (Fersengang oder Heelstrike), treten geübte Barfußläufer mit dem Vorderfuß auf (Ballengang oder Forefoot Strike). Die auf den Fuß wirkenden Kräfte sind beim Ballengang nachweislich geringer.[1] Weitere Merkmale des Barfußlaufens sind eine kleinere Schrittlänge, eine höhere Schrittfrequenz und eine bessere Balancefähigkeit. Diese kommt durch ein Feedback des Körpers auf Unebenheiten im Untergrund, die durch Rezeptoren an der Fußsohle wahrgenommen werden.[2]

Der Fuß wird beim Barfußgehen gefordert, sich an die Gegebenheiten des Untergrunds anzupassen. Dadurch werden die Muskeln trainiert, die an den Zehenknochen ansetzen.[3] In geschlossenem und engem Schuhwerk sind die Füße eingeengt und werden daher passiv beansprucht. Barfuß gehen verbessert die Blutzirkulation in den Füßen, stärkt die Fußmuskulatur und fördert eine gesunde und ökonomische Gehtechnik sowie die Sensomotorik und das Gleichgewicht.

Der obere Abschnitt basiert auf dem Artikel Barfußschuh aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung (de)). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Was ich dazu meine!

Nach dem ersten Lauf in den neuen Barfußlaufschuhen, in normaler Schuhausführung (also kein Zehenschuh) bin ich wirklich sehr zuversichtlich, dass ich mit diesen Schuhen noch viel öfters laufen werde. Zu aller erst fiel mir das natürlich komplett andere, deutlich positivere Laufgefühl auf. Es ist ungetrübt direkt, man fühlt sich um einiges freier in der Bewegung des Fußes, wirklich fast so also würde man ganz ohne Schuhe laufen. Normale Laufschuhe mit denen ich unmittelbar davor noch eine Runde zur Aufwärmung gelaufen bin, kommen einem plötzlich viel zu schwer und einschränkend vor.

Abgesehen davon ändert sich aber auch der Laufstil. Wie bei Wikipedia beschrieben, tritt man fast automatisch mehr mit dem Vorderfuß auf. Entsprechend ungewohnt sind die ersten Meter und je nach Trainingsstand auch etwas anstrengend. Ich würde mal behaupten ich bin recht gut trainiert, trotzdem spürte ich nach dem ersten 5 Kilometer Lauf deutlich meine Waden. Selbst 2 Stunden nach dem Lauf pulsierten meine Füße von der ungewohnten, aber wohltuenden neuen Bewegung.

Meine Barfußlaufschuhe haben eine nur wenige Millimeter dünne Sohle, welche vor Verletzungen durch spitze Gegenstände schützen soll, aber ansonsten den Untergrund gut erfühlen lässt. Entsprechend interessant war es auch für die Füße den Untergrund wieder zu erfühlen über den man läuft. Es machte sogar richtig Spaß, unterschiedliche Untergründe zu „erlaufen“. Kleine, große, stumpfe oder auch spitze Steine waren dabei kein Problem. Man fühlte sie zwar deutlich, aber es ist kein Schmerz der unangenehm wäre. Insofern sind auch Läufe durch den Wald machbar und geraten nun zu einem noch größeren Abenteuer, wodurch die Füße endlich wieder gefordert und gefördert werden.

Auch im Hinblick auf die höhere (dadurch bessere) Schrittfrequenz und geringere Schrittlänge scheint Wikipedia Recht zu behalten. Im Vergleich zum ersten Lauf mit normalen Laufschuhen, den ich unmittelbar von dem Barfußlauf absolvierte, ist die Schrittfrequenz gestiegen und die Schrittlänge gesunken.

Als schnelles Fazit bin ich bisher recht positiv gestimmt. Das Laufgefühl ist um so vieles besser und wenn dann noch der natürliche Bewegungsablauf gestärkt wird und sich dabei auch die Gesamtleistung verbessert, werde ich wohl über kurz oder lang immer öfters „Barfuß“ laufen.