Einen minimalistischeren Schutz für die Füße beim Laufen, als die Chala Evo, wird man kaum finden. Doch ist das nicht die einzige Besonderheit, welche diese Barfußsandale so interessant erscheinen lässt. Denn neben der Herstellung in Deutschland ist sie nebenbei noch Vegan (in der hier vorgestellten Ausführung in Schwarz).

Alles gute Gründe um diese Sandale mal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen und ein Review zu verfassen.

Renn-Huarache-Sandale

Hua-was? Ich muss zugeben, auch mir war der Begriff „Huarache“ zuerst fremd. Eine Google-Suche half auch nicht weiter, da mir unter dem Wort nur ein Freizeit-Schuhmodell einer internationalen Marke vorgeschlagen wurde. Zum Glück wird man aber auf der Webseite von Chala fündig und erfährt so von den mexikanischen Tarahumara-Indianern. Diese legen bei der Jagd oder im Wettkampf Strecken von über 170 Kilometern zurück – mit nicht mehr an den Füßen als Sandalen, die aus einer dünnen Sohle und einem Schnürband bestehen. Der Name dieser Sandalen – Huarache.

Wie bei Minimal-Laufschuhen bzw. Barfußlaufschuhen sorgt die dünne Sohle für einen natürlichen Laufstil wie beim Barfußlaufen. Sie schützt aber den Fuß zugleich vor Steinen, Dornen und Splittern. Der dadurch bedingte Vorderfußlauf ermöglicht eine kürzere Schrittlänge und eine höhere Schrittfrequenz. Das wiederum steigert die Laufeffizienz und kann so zu besseren Laufleistungen beitragen.

Für Anfänger des Barfußlaufes ist daher ein vorsichtiger Einstieg in diese neue Lauftechnik unbedingt zu beachten! Es dauert einige Zeit bis sich Muskeln und Bänder daran gewöhnt haben. Gerade die Wadenmuskulatur wird anfangs sehr gefordert und Muskelkater ist vorprogrammiert. Deshalb zum Beginn nur kurze Strecken (1 – 2 Kilometer) laufen und sich langsam an größere Distanzen herantasten.

Chala Evo

Kommen wir nun zur Renn-Sandale, der Chala Evo. Diese gibt es zuerst einmal in drei unterschiedlichen Varianten, wobei ich euch in diesem Review den Chala Evo 4.0 XRD vorstelle:

  • Eine vegane schwarze EVO 4.0 XRD (mit Poron) Zwischensohle, Sohlenstärke 7,8mm,
  • die EVO 4.0 XRD Leder in Ocker (mit Poron) Zwischensohle, Sohlenstärke 9mm,
  • und die EVO Light in Shadow (ohne Poron) Zwischensohle, Sohlenstärke mit 5,7mm.

Alle Sandalen werden von Hand in Deutschland im Schwarzwald gefertigt und mit einer Systemschnalle ausgestattet, welche bei den beiden XRD Modellen mit Reflektionsstreifen versehen ist. Was mich hier etwas irritiert, ist die Befestigung der Riemen an der Seite und unterhalb der Sohle. Dadurch kommt der Untergrund direkt mit dem Material in Kontakt und es bleibt abzuwarten, wie schnell oder langsam Schäden am Material zu sehen sind.

Alle Modelle besitzen im Fersenbereich einen Gummizug, welcher sich an den Fuß anpasst und somit hohen Tragekomfort garantieren soll. Je nach Modell besteht das Fußbett aus dem veganen Anti-Rutsch-Kunstleder oder einem Antique-Leder. Für eine stärkere Dämpfung beim Laufen bietet sich die EVO 4.0 XRD aus Leder an, während die schwarze EVO 4.0 XRD etwas härter ist und die EVO Light die geringste Dämpfung bietet.

Die Sohle besteht jeweils aus Vibram Grip, versehen mit quer verlaufendem Zick-Zack Profil für verbesserten Halt auf dem Untergrund. Die 2 mm dünne Zwischensohle aus Poron XRD (nicht vorhanden bei der EVO Light) absorbiert Stöße und ist damit für harten Untergrund geeignet, ohne das Barfußgefühl negativ zu beeinflussen.

Nun aber genug der Theorie! Die Sandalen wurden angelegt und auf einer ausgedehnten Laufrunde unter die Lupe genommen.

Es läuft!

Nackt – Das war das erste, was mir beim erstmaligen Anziehen, in den Kopf kam. Denn anderes als bisher gewohnt, befand sich keine Socke mehr zwischen Schuh und Fuß, sondern es bestand direkter Hautkontakt. Entsprechend nackt an den Füßen fühlten sich die ersten Meter an, doch weicht das Gefühl schnell der Freude über die neu gewonnene Freiheit. Denn Barfuß in Sandalen ohne Socken zu laufen, fühlt sich einfach super an.

Neben diesem Punkt, gibt es aber noch einen weiteren bedeutenden Unterschied beim Laufen, gegenüber geschlossenen Barfußlaufschuhen. Und dies betrifft Dreck, Schmutz und kleine Steine. Aufgrund der offenen Form der Sandale, lässt es sich beim Laufen abseits von Asphalt nicht vermeiden, dass Dinge unter den Fuß geraten, die dort eigentlich nicht hingehören. Bei meinen bisherigen Läufen hielt sich dies allerdings in Grenzen und selbst beim Laufen ist durch Schütteln der Sandale die Entfernung von Steinchen o. Ä. recht problemlos möglich.

Davon abgesehen läuft es sich mit dem Chala Evo 4.0 XRD einwandfrei. Die Schnallen und Riemen reiben nicht, ganz im Gegensatz, durch richtiges einstellen sitzt die Sandale perfekt am Fuß. Die Verarbeitung und Materialqualität des Chala Evo ist ebenso perfekt wie hochwertig. Einem langen Laufvergnügen sollte hier also nichts im Weg stehen.

Fazit

Zuerst einmal hat man mit der Renn-Sandale Chala Evo die Qual der Wahl. Gleich 3 Modelle gibt es und dabei hat man sogar die Möglichkeit, sich die Chala Evo maßgeschneidert anfertigen zu lassen. Preislich liegen die 3 Modelle zwischen 85 und 105 €. Dafür bekommt man dann ein garantiert in Deutschland gefertigtes Produkt aus hochwertigen Materialien. Dabei hat man schließlich auch die Wahl, ob man die Chala Evo als Barfuß-Lauf-Sandale nutzt oder als Wander-, Trekking- oder Freizeitschuh.

Einer Sandale zum Laufen stand ich erst skeptisch gegenüber, aber letztendlich war ich doch überrascht, wie gut sie sich dazu eignet. (Barfuß-)Laufanfänger sollten sich aber vorher unbedingt schlaumachen, was es mit dem Barfußlaufen auf sich hat.

Hinweis: Das hier vorgestellte Produkt wurde mir direkt vom Hersteller/Partner zur Verfügung gestellt und überlassen, was diesen Test jedoch in keiner Weise beeinflusst hat. Alle Tests auf meinem Blog wurzlwerk.de werden gewissenhaft durchgeführt und ich versuche sämtliche Aspekte des getesteten Produkts aufzuzeigen. Die Inhalte spiegeln immer meine eigene, unabhängige Meinung wider. Deshalb habe ich auch den Outdoor-Blogger-Codex unterzeichnet. Zur rechtlichen Absicherung kennzeichne ich diesen Beitrag als Anzeige. Mit * markierte Links sind Referer- oder Partnerlinks. Diese Links dienen eigentlich der Vergütung, wenn darüber ein Produkt beim Hersteller/Partner gekauft wird. Da ich keine kommerziellen Absichten verfolge, lasse ich mich dafür nicht vergüten.