Bei gutem Wetter kann bekanntlich jeder laufen, aber wie sieht es im Winter aus? Und was gibt es zu beachten, wenn ich Barfuß mit Barfußlaufschuhen unterwegs bin?

Diesen Winter hatte ich das erste Mal die Gelegenheit bei Schnee und relativ tiefen Temperaturen um die -12 Grad, mit Barfußlaufschuhen zu laufen. Die Erfahrungen daraus sind kein Gold wert aber für Laufanfänger mitunter trotzdem hilfreich.

Kalte Füße

…bekommt man (so schnell) nicht. Wer sich vor die Wahl passender Socken gestellt sieht, kann problemlos zu normalen Laufsocken greifen. Zu Beginn ist es auf sehr kaltem Untergrund, also deutlich unter 0 Grad Lufttemperatur, etwas kühl am Fußbett, aber wie gewöhnlich beim Barfuß laufen, erwärmt sich der Fuß sehr schnell. Einzig wenn man länger stehen bleibt, dringt die Kälte wieder durch die dünne Sohle. Selbst bei zweistelligen Minusgraden musste ich keine dickeren Socken anziehen und dass, obwohl ich bei kalten Temperaturen auch schnell zu kalten Füßen neige.

Neuschnee

Barfußläufer sind es gewohnt, das Terrain auf dem sie laufen aufmerksam zu beobachten. Ansonsten kann es allzu schnell passieren, dass man einen schlechten Tritt erwischt und ein allzu spitzer Gegenstand die Fußsohle malträtiert. Bei Neuschnee muss man mit ähnlicher Vorsicht laufen, denn unter dem Schnee sind verborgene Hindernisse wie Steine oder Äste nicht auszumachen. Während man diese mit normalen Laufschuhen ohne Probleme überläuft, könnte der Kontakt bei Barfußlaufschuhen immer Schmerzen nach sich ziehen. Vorsicht also bei Läufen durch Neuschnee speziell im freien Gelände!

Schlitterpartie

Mit meinen Merrell Vapor Glove 2 musste ich die Erfahrung machen, dass sie nur bei absolut glatten Eisflächen den Grip verlieren. Sobald sich darauf aber wieder Split befindet, kleben sie am Untergrund wie auf Asphalt. Bei allen anderen Schnee-Verhältnissen ob matschig, fest getreten, lose und kompakt, gab es keinerlei Probleme mit dem Grip.

Da sich hier aber jeder Laufschuh anders verhält, sollte man sich zuerst mit Vorsicht auf vereisten und Schnee bedeckten Flächen bewegen. Ein großer Vorteil des direkten Bodenkontaks mit Barfußlaufschuhen ist, dass man viel früher als bei normalen Schuhen spührt, wie griffig der Untergrund wirklich ist. Hat man dafür einmal ein Gespühr entwicklt, lässt es sich auf Eis auch schneller und sicherer laufen, als in normalen Laufschuhen ohne ein derart direktes Feedback.

Ready, stead, GO!

Viel mehr als die drei oben beschriebenen Punkte, gibt es beim Barfußlaufen im Schnee gar nicht zu beachten. Wer sich das erste mal am Barfußlaufen versucht, sollte zuerst einmal meinen Basic-Guide lesen und am besten auf einem festen Untergrund beginnen. Damit steht dann dem Vergnügen, auch im Winter Barfuß zu laufen, nichts mehr im Wege.